Die Augsburger Landtagsabgeordnete Anna Rasehorn forderte die Staatsregierung bereits im März auf, Probleme zu lösen, statt sie durch populistische Verbote zu verschleiern.
“Mit ihrem Gender-Verbot hat die Bayerischen Staatsregierung Studierenden und Mitarbeitenden im Staatsdienst untersagt, eine Sprache zu verwenden, die alle gleichermaßen anspricht und miteinschließt. Das ist in meinen Augen nichts anderes als eine Zensur. Ich bin froh, dass sich nun auch die Studierenden der Universität Augsburg dagegen wehren und ihren Unmut öffentlich kundtun. Einen solchen Eingriff in unsere Freiheit als Gesellschaft dürfen wir nicht dulden – vor allem, wenn er derart diskriminierend und rückwärtsgewandt ist.
Statt Antworten auf die Krisen und Probleme unserer Zeit zu geben, versucht Söder, diese durch populistische Schaufenster-Politik verschleiern. Das ist absoluter Wahnsinn und zudem auch ganz schön scheinheilig. Denn gleichzeitig propagiert die CSU ‘Leben und leben lassen’ als ihr Credo. Entgegen vielen Behauptungen aus den Reihen von CSU und FW fordert auch die SPD keinen Genderzwang, im Gegenteil: Jede:r kann sprechen und schreiben, wie sie:er möchte. Klar ist aber natürlich auch: Sprache schafft Vielfalt und beeinflusst das Denken.
Aber statt den Gender-Pay-Gap zu überwinden, Sorgearbeit gerecht zu verteilen und als Arbeit anzuerkennen oder für ausreichend Kita-Plätze mit gut ausgestattetem Personal zu sorgen, streicht man lieber die Hälfte der Bevölkerung aus dem Sprachgebrauch und schneidet die Redefreiheit ein.”